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Wegen männerfeindlicher Vorurteile: "Kuschelhaus" muss schließen
Nach nur drei Wochen musste ein sogenanntes "Kuschelhaus" (Snuggle House) im US-Bundesstaat Wisconsin aufgrund behördlichen Drucks schließen. Die Einrichtung war ihrem Betreiber Matthew Hurtado zufolge für Menschen gedacht, die einfach nur mal gerne umarmt werden oder ein bißchen knuddeln wollten:
"Ich halte es für eine Notwendigkeit", hatte Hurtado vor der Eröffnung über seinen Betrieb gesagt. "Ich habe das Gefühl, es gibt heutzutage einfach nicht genug menschliche Verbindungen, mit all dieser Technologie, die uns meiner Meinung nach trennt."
Wie Spiegel-Online berichtet, weckte diese Insitution zügig die bekannten Ängste:
Obwohl die Stadt Madison für US-Verhältnisse als enorm liberal gilt, musste die Eröffnung auf Mitte November verschoben werden, nachdem in der Verwaltung Bedenken wegen möglicher Prostitution aufgekommen waren.
Sorge machte der Stadtverwaltung auch, dass es im Kuschelhaus zu sexuellen Übergriffen hätte kommen können. "Es ist undenkbar, dass es dort keinen sexuellen Missbrauch gibt", sagte Jennifer Zilavy, Staatsanwältin in Madison. "Ohne Männer beleidigen zu wollen: Ich kenne keinen Mann, der einfach nur kuscheln will."
Das ist zum einen eine bemerkenswerte Weltfremdheit. Diese Staatsanwältin sollte vielleicht deutlich mehr unter Leute kommen, um das medial erzeugte Bild von Männern besser von der Wirklichkeit unterscheiden zu können.
Tatsächlich, so berichtet Bettina Hammer auf Telepolis, hatten die Betreiber des Kuschelhauses alles mögliche getan, um zu verhindern, dass dort so etwas Gefährliches wie Geschlechtsverkehr aufkommen könne:
Kunden mussten eine zweiseitige Erklärung unterzeichnen, in denen sie versicherten, dass es keinerlei sexuelle Annäherung geben würden. Sex, Drogen, Alkohol wie auch Nacktheit waren verboten. Doch all dies reichte nicht, denn die bloße Anwesenheit von Männern war Anlass für die Besorgnis bei den Behörden, insbesondere bei der Staatsanwältin, die meinte, dass sexuelle Übergriffe letztendlich unumgänglich seien.
(...) Von der Tatsache, dass sie selbst keinen Mann kennt, der nur kuscheln will, geht Staatsanwältin Jennifer Zilavy nahtlos zu der Annahme über, dass aus diesem Grund auch sexuelle Übergriffe im Kuschelhaus sich nicht vermeiden lassen bzw. unumgänglich sind. Dabei geht es ihr lediglich um Männer – dass die Frauen, die den dort arbeitenden Lonnie buchten, über ihn herfallen könnten, war in Frau Zilavys Argumentation nicht enthalten (...).
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