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Warum flüchten Menschen aus dem Kapitalismus?
Damals als es den Eisernen Vorhang zwischen Ost- und Westeuropa noch gab und den sogenannten Kalten Krieg zwischen dem kapitalistischen und kommunistischen System, stellten die westliche Politiker und Medien oft die Frage "
Was ist das für ein unmenschliches System, wenn die Menschen aus ihrer Heimat flüchten müssen?" Mit dieser Frage wollten sie natürlich aussagen, wie demokratisch, freiheitlich und menschlich das westliche System gegenüber dem östlichen ist. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor mehr als 20 Jahren, sind die meisten Länder des ehemaligen Ostblock in der EU, im Euro und der NATO gelandet, geniessen also schon seit zwei Jahrzehnten die ganzen Vorzüge wie im Westen. Die Frage die ich mir stelle, warum ist der Wunsch der Menschen aus dem Osten zu flüchten noch viel grösser als damals unter kommunistischer Herrschaft? Warum will man seine Heimat verlassen, wenn wir doch alle im gleichen wunderbaren kapitalistischen System leben und in der EU-Familie geborgen sind? Es sind zweistellige Millionen die in den letzten Jahren geflüchtet sind und der Trend verstärkt sich immer mehr. Da stimmt doch was nicht. Der Grund sein Land verlassen zu wollen dürfte es doch gar nicht mehr geben. Die Migranten sind doch auch schon lange im System das sie vorher sehnlichst suchten.
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Rumänische Migranten in England |
Die Frage ist doch berechtigt. Wenn man damals im Westen mit stolzer Brust und völlig überheblich gesagt hat, der Kommunismus ist eine schlechte Gesellschaftsform und deshalb wollen viele aus dem Osten in den kapitalistischen Westen, nur jetzt wo sie den Kapitalismus schon lange haben, wieso wollen viel mehr im Osten auswandern und haben es getan als jemals zuvor? Ist der Kapitalismus der in Osteuropa einkehrte doch nicht so toll? Laut OSZD-Studie sind es 14 Millionen die ihr Land verlassen haben.
Ich kann ja verstehen wenn nach dem Mauerfall ein aufgestauter Fluchtdruck sich löste und viele rüber kamen. Nur, davon kann ja schon lange keine Rede sein. Ganz Osteuropa ist seit mehr als 20 Jahren "frei" und es gibt alles genau so wie hier. Die Länder wurden mit viel Schulden aufgepäppelt und es gibt teilweise eine modernere und bessere Infrastruktur als im Westen. Eine ganze Generation weiss gar nicht was Kommunismus ist und wie es damals war. Ihr bisheriges Leben haben sie nur im Kapitalismus erfahren. Wieso wollen ausgerechnet dann die Jungen am meisten weg?
4 Millionen Polen haben ihr Land verlassen, 1 Million Rumänen und hunderttausende Bulgaren. Wegen dieser Migrationswelle die in letzter Zeit aus Osteuropa herschwappt, hat sich im Westen in der Bevölkerung Widerstand gebildet und die Diskussion über dieses Thema geht heiss her. Speziell in zwei Ländern ist das der Fall, in Grossbritannien und der Schweiz. Auf der Insel sollen die sozialen Dienste für Migranten stark eingeschränkt werden und am kommenden Sonntag den 9. Februar findet eine Volksabstimmung über die Eindämmung der Masseneinwanderung in der Schweiz statt.
Ich meine ich weiss warum so viele Menschen aus Osteuropa flüchten. Weil sie in den 20 Jahren nach der "Befreiung" vom Kommunismus nur die schlechte Seite des Kapitalismus erlebt haben. (Gibt es eine gute?) Sie haben erfahren, wie es keine soziale Sicherung mehr gibt, ihre eigene Industrie und Landwirtschaft kaputtgeschlagen wurde und die westlichen Konzerne ihr Land mit Produkte überfluten. So wird man McDonalisiert. Das läuft als sogenannte Markterweiterung und als Wachstum. Die Menschen haben keinen Arbeitsplatz mehr, sollen aber die westlichen Konsumgüter kaufen und den Frass essen zu gleichen Preisen wie hier.
Die östlichen Länder werden nicht als gleichberechtigte Mitglieder der EU-Familie integriert, sondern als eroberte Länder gesehen, die man ausnutzen und ausplündern kann. Entweder als Quelle für billige Arbeitskräfte, um die eigenen Arbeitnehmer im Lohn zu drücken, als neuer Absatzmarkt für Produkte und Dienste, ohne lokaler Konkurrenz, und als Möglichkeit näher an die Grenze zu Russland Militär zu stationieren. Die gleiche Strategie läuft mit der Ukraine zur Zeit ab, noch eine Bevölkerung die massenweise ausgewandert ist.
Wenn der Wunsch zu flüchten heute grösser ist als damals, dann kann ja die Beglückung mit dem Kapitalismus nicht wirklich den Menschen Vorteile gebracht haben. Vielleicht merken sie jetzt, gefüllte Regale nutzen nichts, wenn man kein Geld hat davon was zu kaufen. Das Leben ist sehr teuer geworden, ob Essen, Mieten, Strom oder Wasser, alles hat sich "marktgerecht" nach oben entwickelt. Weil die Länder pleite sind werden die Sozialleistungen stark zurückgefahren. Vom Staat kann man nichts mehr erwarten.
Ja die Maske ist gefallen und die unmenschliche Fratze des Kapitalismus ist zum Vorschein gekommen. Die Realität ist nicht so wie in der Hollywood-Propaganda vorgegaukelt. Jetzt flüchten aber nicht nur viele aus dem Osten, sondern auch aus dem Süden. Die Krise des Kapitalismus zwingt EU-Bürger aus Griechenland, Italien, Spanien und Portugal auch auszuwandern. Die Frage von damals gilt heute noch mehr: "
Was ist das für ein unmenschliches System, wenn die Menschen aus ihrer Heimat flüchten müssen?"
Übrigens, die Zahl an Migranten die in Russland ihr Glück suchen beläuft sich auf 13 bis 14 Millionen. Davon sind 10 Prozent aus den ehemaligen Ostblockländern die jetzt in der EU sind, 77 Prozent aus Mittelasien, wie Tadschikistan, Turkmenistan und Kasachstan, und der Rest aus den anderen ehemaligen Sowjetrepubliken, wie baltische Staaten, Weissrussland und Ukraine. Das heisst, es sind ca. genau so viele in den Westen ausgewandert wie in den Osten nach Russland.
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