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Vater werden in Deutschland – warum es Männern so schwer gemacht wird
Einer gestern veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge bejahen fast 100 Prozent der jungen Männer die Frage nach einem Kinderwunsch. Und dennoch bleibt ein Drittel von ihnen kinderlos. Das scheint wieder einmal daran zu liegen, dass nur über die Nöte des weiblichen Geschlechts gesprochen, die Anliegen der Männer aber übergangen werden. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet:
Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird bisher lediglich unter dem Gesichtspunkt Frau und Beruf debattiert. Elternzeitmodelle sind auf die Lebenssituation von Frauen zugeschnitten. Die Betreuungsangebote in Kindergärten und Schulen gehen von der maximal Teilzeit arbeitenden Frau aus. Väter geraten unter Rechtfertigungsdruck, wenn sie zwei Monate oder gar die gesamte Elternzeit beanspruchen wollen.
Noch schlimmer: "Der berufliche Wiedereinstieg gestaltet sich für Männer heute ungleich schwieriger als für Frauen", sagt Renate Schmidt, bis 2005 Bundesfamilienministerin und Erfinderin des Elternzeitmodells.
Der Grund: Für Frauen gibt es reichlich Beratungsangebote in den Unternehmen. Die Arbeitgeber sind darauf eingestellt, dass Frauen in die Elternzeit gehen und irgendwann wiederkommen. Für Väter gibt es außer gesetzlichen Ansprüchen: nichts.
Männer müssen sich zudem damit herumschlagen, dass sie in der Regel mehr verdienen, als ihre Partnerinnen. Hohes Einkommen ist grundsätzlich eine wunderbare Sache. Wenn er allerdings ernsthaft vorhat, seine Kinder in den ersten Jahren selbst zu betreuen, endet die Debatte mit der Kindsmutter in der Regel an dieser Stelle: "Du kannst nicht zu Hause bleiben, du verdienst zu viel."
Renate Schmidt macht das auch den Frauen zum Vorwurf: "Junge Frauen gehen zu oft in solche Berufsfelder, die schlechter bezahlt sind." Sie scheinen ein Abo auf Berufe wie Erzieherin, Krankenschwester, Grundschullehrerin zu haben.
Lieber Himmel, das ist ja fast ein maskulistischer Artikel! In der "Süddeutschen" ...
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