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Telepolis: Von der Leyens "familienfreundliche Bundeswehr" ist Teil einer größeren Propaganda-Aktion
Peter Nowak analysiert auf Telepolis, was hinter der aktuellen Medieninszenierung von Kriegsministerin Ursula von der Leyens steckt. Ein Auszug:
Die nun angestoßene Debatte über die bessere Vereinbarkeit von Bundeswehr und Familie und der Versuch, die Truppe attraktiver zu machen, scheinen kaum auf Kritik zu stoßen. (...) Dabei ist das Werben für eine familienfreundliche Bundeswehr Teil einer Akzeptanzinitiative für die deutsche Truppe.
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion geht hervor, dass die Bundeswehr im ersten Quartal des Jahres 2013 mehr als 800 Propagandaveranstaltungen durchführte. Sie werden größtenteils von "Karriereberatern" und "Jugendoffizieren" bestritten. Erstere widmem sich vor allem der Werbung von Heranwachsender. Die Jugendoffiziere sollen vor allem Schülern und Studierenden die Vorzüge einer Bundeswehrkarriere nahebringen. Für die neue Bundesregierung ist diese Aufgabe so wichtig, dass sie sich sogar im Koalitionsvertrag wiederfindet (...).
Im Koalitionsvertrag wird auch nicht verschwiegen, was das Ziel dieser massiven Akzeptanzwerbung für die Bundeswehr ist. So wird unter dem Begriff der Neuausrichtung der Bundeswehr der Umbau der Truppe zur weltweit agierenden Interventions- und Besatzungsarmee vorangetrieben. Die deutsche Bundeswehr soll über ein "breites" kriegerisches "Fähigkeitsspektrum" und eine gesteigerte "Durchhaltefähigkeit" auf fremdem Territorium verfügen.
(...) Selbst Kritiker der Militiarisierung bringen das Ziel der familienfreundlichen Bundeswehr selten mit der Neuausrichtung der Truppe in Zusammenhang. So stellte die bisher als scharfe Militärkritikerin bekannt gewordene Linken-Politikerin Christine Buchholz im Interview mit dem Deutschlandfunk das Ziel einer familienfreundlichen Bundeswehr nicht grundsätzlich in Frage. Auf ihrer Homepage heißt es lediglich, dass die Familienfreundlichkeit mit einer Armee im Einsatz unvereinbar sei. Dabei müsste doch die erste Frage sein, für welche Zwecke denn die Bundeswehr familienfreundlicher werden soll? Und müsste gerade eine Partei, die sich auf den Antimilitarismus beruft, dem Vorhaben einer familienfreundlichen Armee nicht massiv widersprechen?
Hier findet man den vollständigen Artikel, in dem Peter Nowak beklagt, dass "heute die außerparlamentarische Bewegung gegen Militarismus und Krieg klein" sei. Diese Bewegung zu unterstützen, müsste eigentlich eines der zentralen Felder linker Männerpolitik sein.
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