SPIEGEL über Bundesforum Männer: "Wenn das die Männerlobby ist, lässt man die Männerpolitik am besten bleiben"
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SPIEGEL über Bundesforum Männer: "Wenn das die Männerlobby ist, lässt man die Männerpolitik am besten bleiben"


In dem gestern bereits angekündigten zwei Seiten umfassenden Artikel des aktuellen SPIEGEL beleuchtet Ralf Neukirch blitzlichtartig die verschiedensten Untiefen der derzeitigen einseitigen Geschlechterpolitik, die zu Lasten von Männern geht. Dabei thematisiert Neukirch unter anderem, wie Jungen und Männer dazu manipuliert werden sollen, eben jene Berufe zu ergreifen, von denen man Frauen dringend abrät, er berichtet von den sexistischen Erlösungsvisionen der feministischen Szene (Heidi Degethoff: "Die Frauen werden die Welt retten"), spricht über Männer diskriminierende Strukturen in den Bundesbehörden, über Männerdiskriminierungen durch die Bundesanstalt für Arbeit, das Aus-dem-Job-Mobben Monika Ebelings und dergleichen mehr. Der Artikel schließt mit folgender Passage:

Damit sich an dieser Art von Politik (...) in Deutschland nichts ändert, hat sich die Frauenpolitik einen Ansprechpartner auf Männerseite ausgesucht, der ihre Sicht der Dinge teilt. Das "Bundesforum Männer", das vom Familienministerium mitfinanziert wird, pflegt einen "geschlechtsdialogischen Ansatz" in der Männerpolitik. Das heißt zum Beispiel, dass der Vorsitzende Martin Rosowski die Tatsache, dass eine Frau das Referat Männerpolitik im Familienministerium leitet, "leidenschaftslos" sieht. Dass mehr Mädchen Abitur machten, mehr Frauen einen Uni-Abschluss und noch dazu einen besseren als ihre Kommilitonen, "das ist noch kein Grund zum Wehklagen", vertraute Rosowski der Wochenzeitung "Freitag" an. (...) Wenn das die Männerlobby ist, dann können auch weiterhin gleich die Frauen Männerpolitik machen. Oder man lässt die Männerpolitik am besten ganz bleiben.


Was dem Artikel noch gutgetan hätte, wäre der Hinweis gewesen, dass es an der Basis der Männerbewegung durchaus Graswurzelaktivisten in Gruppen wie MANNdat und AGENS gibt, die tatsächlich engagierte Männerpolitik betreiben, damit im Bundesforum allerdings auf taube Ohren stoßen. Dass es zwischen der Basis der Männerbewegung und ihren staatlichen Funktionären einen massiven Konflikt gibt, hätte ebenfalls in den Artikel gepasst. Und vielleicht, dass sich das Bundesforum für seine Untätigkeit bereits eine Rüge vom Bund der Steuerzahler eingefangen hat. Aber man kann nicht alles haben, und der Beitrag ist, so wie er jetzt vorliegt, bereits ausgesprochen stark.

Was das "Bundesforum Männer" jetzt sinnvollerweise tun sollte: sich mit den Aktiven in der Männerbewegung zusammensetzen und besprechen, ob man das Projekt einer echten engagierten Männerpolitik nicht vielleicht wenigstens versuchen sollte. Die Diffamierungen stoppen, die von den Krawallbrüdern im Bundesforum und dessen unmittelbarem Umfeld unablässig gegen die Aktiven der Männerbewegung abgefeuert werden. (Ich verlinke den Dreck schon gar nicht mehr, aber natürlich bekommen wir das noch mit.) Eine Distanzierung von Typen wie Thomas Gesterkamp beispielsweise ist inzwischen mehr als überfällig.

Was das "Bundesforum Männer" stattdessen tun dürfte: dem SPIEGEL einen langatmigen Leserbrief schreiben, der mit "Liebe Maskuli(ni)sten" beginnt und daraufhin ziellos durch die Landschaft mäandert, wobei immer wieder beteuert wird, wie toll das Bundesforum doch sei. (Vermutlich werden sich darin Sätzen finden wie "Männer profitieren am meisten von einer Geschlechterpolitik, die sich ganz eng am Feminismus orientiert. Das belegt ein Blick auf unsere Kontoauszüge ohne jedes Wenn und Aber.")

Es bleibt noch einiges zu tun, bis dieses Land endlich die Männerpolitik bekommt, die es verdient.




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