Die Aussage von mir in der Überschrift machte ich anlässlich des Interview mit Schweiz5 und will ich hier näher erläutern. Ich sagte, da alles in der Realität auf den Kopf gestellt ist, handelt es sich beim sogenannten „War On Drugs“ tatsächlich um einen Krieg FÜR Drogen. Regierungen sind in zweifacher Hinsicht die grössten Drogenhändler. Erstens weil sie der Pharmaindustrie erlauben legal Drogen zu produzieren und als Medizin zu verkaufen. Was sind denn Psychopharmaka sonst, die immer mehr zum Einsatz kommen, um die Menschen zu beruhigen? Aber hier geht es um die illegalen Drogen, um das Füllen von schwarzen Kassen und wie Regierungen schon seit hunderten Jahren damit ein gigantisches Geschäft machen und den „Feind“ damit zerstören.
Bereits 1832 führte Grossbritannien gegen das Kaiserreich China einen Opiumkrieg, um das Land zur Öffnung der Märket zu zwingen und die chinesische Gesellschaft zu schwächen. Die britische East India Company exportierte systematisch bengalisches Opium aus Indien nach China und zog damit Unmengen von Silber aus dem Land. Kaiser Daoguang versuchte mit mässigem Erfolg den Opiumimport einzudämmen. Ein Grossteil der Bevölkerung war dem Rausch der Droge verfallen. In den Jahren zwischen 1830 und 1840 avancierte die East India Company zu einem der grössten Drogenkartelle der Welt.
Chinesen in einer Opiumhöhle in Shanghai:
Um die Chinesen in die Knie zu zwingen fing Grossbritannien mit der sogennanten Kanonenbootdiplomatie an. Im Sommer 1839 stach Admiral George Elliot mit 16 Kriegsschiffen, die über 540 Kanonen und 4.000 Mann Besatzung verfügten, in See. Im Juni 1840 traf die britische Flotte in China ein, wo sie nach Scharmützeln mit chinesischen Kriegsdschunken jeweils durch Zurücklassen einiger Schiffe nacheinander die Mündungen des Perlflusses (Hongkong), des Jangtsekiang (Ningbo und Zhoushan) und schliesslich des Beihai (Tianjin) sicherte.
Am 29. August 1842 endete der Krieg mit dem Vertrag von Nanking, dem ersten der sog. Ungleichen Verträge. Er verpflichtete die Chinesen unter anderem zur Öffnung der Handelshäfen Kanton, Xiamen, Fuzhou, Shanghai und Ningbo für Ausländer, zur Duldung weitgehend unbeschränkten Handels, zur Abtretung Hongkongs sowie zu Reparationszahlungen.
Was bei den Chinesen und anderen Völkern der Region bis heute in Erinnerung bleibt, sind die eingesetzten Mittel der christlichen Länder, mit denen die Öffnung Chinas erfolgte: mit militärischer Gewalt durchgesetzter Opiumimport zur Durchsetzung der kolonialen Wirtschaftsinteressen. Nach der Niederlage Chinas musste es den Drogenhandel wieder zulassen und Hongkong abtreten. China wurde zu einer informellen Kolonie westlicher Mächte, was bis zur Wende zum 20. Jahrhundert bleiben sollte.
Mit Drogenhandel ein sagenhaftes Geschäft zu machen und gleichzeitig ganze Bevölkerungsgruppen in Abhängigkeit in Apathie und zu verwandeln, ist bis heute ein beliebtes Mittel des Westens. Für einige Historiker sind die Vereinigten Staaten nichts anderes als die staatliche Fortsetzung der Britische Ostindien-Kompanie, von ihrem aggressiven imperialistischem Verhalten her, die ebenfalls mit Kanonenboote die heute Flugzeugträger sind ihre Wirtschaftsinteressen gegen jeden Widerstand mit Drohungen und Kriegen durchsetzt. Es ist kein Zufall, dass die Flagge der Britischen Ostindien-Kompanie auch als Vorlage für die US-Flagge Stars and Stripes diente.
Beide Flaggen zeigen 13 rot-weisse Streifen.
Spulen wir vorwärts in die Zeit der Indochinakriege und schauen wir uns den Drogenhandel der CIA von 1962 bis 1975 an. Dafür wurde die Fluggesellschaft Air America übernommen und von der CIA kontrolliert, um verdeckte Operationen in Südostasien während des Vietnamkriegs durchzuführen. Nach aussen hin trat sie dabei als zivile Fluggesellschaft auf. Air America war aber in grossem Stil als Transporteur in den Drogenhandel verwickelt.
Verbündete Armeen wurden von amerikanischen Geheimdienst finanziert, indem in ihrem Auftrag von den Bergvölkern im Goldenen Dreieck angebautes Opium und daraus raffiniertes Heroin mit Hilfe der CIA auf den Markt gebracht wurde. Ein guter Teil der Profite aus diesem Geschäft floss an amerikafreundliche Politiker in der Region und in die schwarzen Kassen der CIA.
Dann haben wir die Iran-Contra-Affäre, ein Skandal um Waffen- und Drogenschmuggel mit Geldwäscherei während der Amtszeit von US-Präsident Ronald Reagan mitte der 80-Jahre. Von der US-Regierung wurden Einnahmen aus geheimen Waffenverkäufen an den Iran an die rechtsgerichteten Contras in Nicaragua weitergeleitet, um sie bei dem Contra-Krieg gegen die sandinistische Regierung zu unterstützen. Die Contras wiederum haben über Jahre tonnenweise Kokain in die USA geschmuggelt mit der aktiven Unterstützung der CIA.
Der damalige Machthaber von Panama Manuel Noriega stand mindestens zehn Jahren auf der Gehaltsliste der CIA und ihm wurde der Drogenhandel mit dem Medellin-Kartell gestattet, im Gegenzug zu seiner Unterstützung der Contras. Waffen der CIA sind über Panama an die Contra-Rebellen in Nicaragua gegangen. Grossen Mengen an Kokain wurden vor allem in Los Angeles auf den Markt gebracht und dort als Crack angeboten. Daraus resultierten die berüchtigten Bandenkriegen in South-Central, wodurch hunderte Menschen ermordet wurden.
Der US-Senator John Kerry untersuchte den Skandal und sagte dazu bei einer Senatsanhörungen zur Rolle der CIA im Drogenschmuggel der Contras:
„Unser Land machte sich zum Komplizen im Drogenhandel, zur selben Zeit in der wir unzählige Dollars dafür ausgaben, die durch Drogen verursachten Probleme in den Griff zu bekommen - es ist einfach unglaublich.“
Aber die US-Regierung benutzte den Drogenhandel nicht nur um tonnenweise Schwarzgeld zu generieren, sondern auch um die Moral des „Gegners“ zu untergraben. Während des Sowjetisch-Afghanischen Krieges (1980 - 1988) unterstützte die CIA intensiv die afghanischen Kämpfer, die einen Guerillakrieg gegen die sowjetischen Besatzer führten. Die Unterstützung bestand u.a. aus modernen Waffen, Finanzhilfen sowie militärischer Beratung. Zusätzlich unterstützte die CIA jedoch auch den Anbau von Opium in Afghanistan und dessen Weiterverarbeitung zu Morphin bzw. Heroin. Bis dahin wurde in Afghanistan an illegalen Drogen praktisch nur Cannabis angebaut.
Die Regionen wurden jeweils von Warlords kontrolliert, diese trieben den Anbau, Verarbeitung sowie den Handel mit Opium bzw. Heroin voran. Sie wurden von der CIA ebenfalls mit Transportmitteln, Waffen sowie politischer Rückendeckung unterstützt. Ziel der CIA war es, die in Afghanistan stationierten sowjetischen Soldaten dem günstigen Heroin auszusetzen und abhängig zu machen. Ein weiteres Ziel war es im Rahmen des Kalten Krieges und Kampfes gegen den Kommunismus das Drogenproblem auch in die Sowjetunion zu tragen. Dieses Ziel wurde auch weitgehend erreicht, und war 1988 neben der grossen Anzahl toter junger wehrpflichtiger Soldaten sowie über 50.000 Verwundeten einer der Hauptgründe für den sowjetischen Rückzug aus Afghanistan.
Als die Sowjets abzogen und die Amerikaner auch kein Interesse mehr hatten, fand ein Bürgerkrieg in Afghanistan statt. Die Taliban übernahmen ab 1996 die Macht und beherrschten grosse Teile Afghanistans. Unter ihrer Regierung wurde der Drogenanbau aus religiösen Gründen verboten und weites gehend ausgemerzt.
Spulen wir vorwärts ins Jahr 2001. Am 13. Juni veröffentlichte Barbara Crossette einen Artikel in der New York Times mit der Überschrift: „Talibans Ausmerzung des Mohns verursacht Krämpfe im Opiummarkt“. Sie schrieb, der unerwartete Erfolg der Taliban in Afghanistan, in dem sie dreiviertel des Opiumanbaus der Welt ausgemerzt haben, lassen Experten fragen, wo die Produktion als nächstes hochschnellen wird.
Der Direktor des UN-Drogenkontrollprogramms, Pino Arlacchi, sagte damals, es gebe keine Möglichkeit das Opium von anderen Quellen zu ersetzen und der Preis für Opium und Heroin würde erheblich steigen, wobei Opium bereits fünf bis sieben Mal so teuer wäre wie üblich.
Der Vorsitzende des Central Asia Institute an der Johns Hopkins Universität, Frederick Starr, sagte damals, der Westen, speziell Europa, wären unverständlich langsam in der Anerkennung der Entwicklung in Afghanistan. „Die Reduktion ist wahrscheinlich das einschneidendste Ereignis in der Geschichte des illegalen Drogenanbaus, nicht nur im Ausmass, sondern auch durch die Tatsache, es wurde lokal ohne internationale Hilfe durchgeführt,“ sagte er. Europa, wo damals das meiste afghanische Heroin konsumiert wurde, war „erstaunlich untätig“ um den Bauern in Afghanistan zu helfen, die ihre Einkommensquelle aufgegeben haben, fügte er hinzu.
Aus Sicht der US-Regierung und der CIA geht das mal gar nicht, den Opium und Heroinhandel zum Erliegen zu bringen und dadurch den Stoff zu teuer zu machen, damit fast niemand sich diesen leisten kann. Dann gehen ja auch die Konsumenten, der Schaden der dadurch verursacht wird und die Geldeinnahmen drastisch zurück. Es muss ihrer Meinung nach genau andersrum sein, Heroin muss im Überfluss vorhanden und billig sein, damit jeder angefixt werden kann, speziell die Jugend und damit viel Cash generiert wird.
Was für ein Zufall, keine VIER Monate später erklärte Washington den Taliban den Krieg. Man könnte meinen, der wirkliche Grund warum die USA und die NATO dort einmarschierten ist, um den Opiumanbau wieder anzukurbeln und die „geschäftsschädigende“ Antidrogenpolitik der Taliban zu beenden. Die Fakten sprechen dafür, denn seit dem die ISAF in Afghanistan die Besatzungsmacht darstellt, ist der Opiumanbau auf Weltrekordniveau.
Die Opiumfelder sind nicht versteckt, sondern neben den Hauptstrassen wo sie jeder sehen kann:
Laut neuesten Zahlen der UN ist die Produktion von Heroin im vergangenen Jahr um 61 Prozent in Afghanistan gestiegen, obwohl der Westen schon seit über 10 Jahren dort die Kontrolle hat. Die Opiumproduktion stieg zwischen 2001 und 2011 von nur 185 Tonnen auf sagenhafte 5'800 Tonnen. 90 Prozent des Heroin auf europäischen Strassen stammt aus Afghanistan, wie die Zahlen der UN zeigen.
Freundliches Händeschütteln zwischen US-Soldaten und Bauern im Opiumfeld:
Neben dem sagenhaften Einnahmen aus diesem Geschäft mit der Sucht und dem Tod, hat der Westen noch eine andere Absicht. Das meiste Heroin aus Afghanistan landet in Russland und im Iran. Es ist das Ziel, die Gesellschaft dieser „Feinde“ zu zerstören, hauptsächlich die Jugend. Beide Länder kritisieren ständig die NATO bei den entsprechenden internationalen Gremien, sie würden nichts tun um den Drogenanbau und Handel in Afghanistan zu stoppen. Russland hat damit gedroht, selber etwas zu unternehmen, wenn die NATO nicht endlich was gegen den Opiumanbau macht.
US-Soldaten patroullieren durch die Opiumfelder:
Die gigantische Zunahme der Opiumproduktion nach der US und NATO-Invasion und einer Rekordernte nach der anderen, ist kein Zufall, sondern volle Absicht. Für mich ist das der einzige Grund warum die NATO-Truppen dort sind. Al-Kaida und Osama Bin Laden gibt es schon lange nicht mehr, was sie als Ausrede für die Intervention benutzt haben. Ausserdem, wie können 130'000 best bewaffnete ISAF-Soldaten mit Panzern, Hubschrauber und allem High-Tech-Gerät nicht mit einem lächerlichen zerlumpten Haufen an Taliban fertig werden, die nichts ausser uralte Kalaschnikows und Panzerfäuste haben.
Wenn die westlichen kriegsführenden Regierungen und dessen Militärs es wollten, könnten sie mit Napalmangriffen aus der Luft alle Opiumfelder in Afghanistan in wenigen Tagen verbrennen und ausradieren. Mit den Dörfern machen sie es ja auch ohne Skrupel und zerstören sie mit Bombenangriffen. Warum tun sie es nicht? Ja warum wohl. Weil nach Angaben der UNODC war der Marktwert des Heroin aus Afghanistan im Jahr 2009 bereits 65 Milliarden Dollar. Wie ist dieser Wert erst heute, 100 Milliarden? Davon bleiben nur 3 Milliarden in Afghanistan, 97 Milliarden kassiert das Drogenkartell.
Drogenpakete für den Transport bereit:
Was nicht über Schmuggelwege und durch schwerbewaffnete Banden in Russland und im Iran landet, wird über Lufttransporte des US-Militärs nach Europa transportiert. Zum Beispiel über die Manas Air Base in Kirgisistan zur grössten US-Militärbasis im Balkan nach Camp Bondsteel im Kosovo, wo die kriminelle Balkanmafia einen eigenen Staat von der NATO bekommen hat. Von dort wird dann der Stoff in ganz Europa verteilt. Der Kosovo wird weder von Russland oder Serbien noch von über 100 anderen Ländern als legitimer Staat anerkannt. Kosovo und Albanien sind die Haupttransitrouten von Drogen nach Europa.
Als Sammelpunkt für die Drogen aus Afghanistan ist Kirgisistan der Hauptort. Von dort wird der Stoff in alle Richtungen verteilt. Seit 2001 unterhält das Pentagon ein Transitzentrum dort in Manas, von wo aus das US-Militärpersonal und die Logistik von und nach Afghanistan tranportiert wird. Seit Jahren halten sich die Beschuldigungen, der US-Stützpunkt wäre in Drogentransport, Terrorismus und inszenierte Revolutionen involviert.
Opiumernte und Soldaten schauen zu:
Es ist klar, die USA und die anderen NATO-Staaten tun alles um den Opiumanbau in Afghanistan zu ermöglichen. 90 Prozent des Opiums der Welt stammt von dort. Dahinter stecken auch die Banken, die eine Flut von „schmutzigen“ Geld bekommen und waschen können. Alle zusammen sind für das Leid, die Lebenszerstörung und den Tod von Millionen an Süchtigen in der Zukunft verantwortlich. Deshalb stimmt meine Aussage, Regierungen sind die grössten Drogenhändler!
Im folgenden Video erzählt der Ex-Chef der US-Drogenfahndung (DEA) und ehemalige Drogenfahnder, wie die US-Regierung und die CIA tonnenweise Drogen in die USA reingebracht haben:
- Unter Der Nato-herrschaft Ist Afghanistan Der Grösste Drogenproduzent Der Welt
Afghanistan ist nicht nur der grösste Opiumproduzent der Welt, das Land ist auch weltweit führend in der Produktion von Haschisch, wie das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) vergangene Woche berichtet hat. Und...
- Wo Kommt Das Heroin Her Das Hoffman Tötete?
Die ganzen westlichen Medien berichten ausgiebig über den Tod von Seymour Hoffman, der US-amerikanischen Schauspieler. Sie erzählen uns, er wurde am Sonntagvormittag leblos in seiner Wohnung in New York durch einen Assistenten entdeckt. Der Hollywood-Star...
- Russland Schliesst Natos Zugang Nach Afghanistan
Das hab ich sowieso nie verstanden, warum die russische Regierung der NATO den Zugang nach Afghanistan über russisches Territorium und Luftraum erlaubt hat. Das hätte ich nie getan. Aber es lag wohl daran, weil Moskau irgendwie den Westen als "Partner"...
- Einen Taliban Zu Töten Kostet 100 Millionen Dollar
Die Taliban müssen Supermänner sein, denn der Aufwand den die von USA geführten NATO-Truppen betreiben um diese aufzuspüren und zu töten sind astronomisch hoch. Je nachdem welche Zahlen man an Kriegskosten nimmt, müssen für jeden getöteten Taliban...
- Der Friedensengel Wird 45'000 Weitere Soldaten Nach Afghanistan Senden
Die Obama-Regierung hat Berichten zufolge die britische Regierung darüber informiert, sie hat die Absicht 45'000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan zu senden und wird das möglicherweise sogar schon nächste Woche verkünden. Damit werden dann...