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ORF klagt über Probleme, Frauen in Talkshows zu bekommen
Ingrid Thurnher, Redakteurin des ORF, klagt in einem aktuellen Artikel darüber, wie problematisch es sei, weibliche Gesprächsgäste für Talkshows zu finden:
Da weiß es dann nämlich der männliche Kollege noch besser, hat den einen wissenschaftlichen Artikel mehr veröffentlicht als sie oder ist im öffentlichen Auftritt sowieso viel versierter und erfahrener. (...) Aber als öffentlich-rechtliches Medium stehen wir eben auch im permanenten Spannungsfeld zwischen realen Gegebenheiten und Vorbildfunktion – und Letztere nehmen wir ernst. So ernst, dass wir einst bei einer Sendung auch nach gezählten 21 Absagen weiblicher Gäste nicht aufgaben. Diese Suche hatte eine Dimension angenommen, die auch das bisher uns bekannte Repertoire an Ausreden überstieg.
Könnte einen diese hartnäckige Verweigerung von Frauen, im Rampenlicht zu stehen, nicht auch auf den Gedanken bringen, dass exakt dieselben Ursachen – und nicht etwa patriarchale Unterdrückung – für die geringere Häufigkeit von Frauen in Führungsetagen verantwortlich sind?
Jedenfalls entscheidet frau sich auch im ORF dazu, ihre Geschlechtsgenossinnen dann eben mit außerordentlicher Anstrengung in die Talkshows zu hieven:
Mittlerweile haben wir so etwas wie unsere eigene kleine "Partnervermittlungsagentur" – die Redaktion der "New Faces". In Zusammenarbeit mit dem Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Uni Wien macht sich dieses Team gezielt auf die Suche nach Expertinnen und Experten aus allen Fachbereichen – mit besonderem Fokus auf Frauen. In einer Datenbank kann sich unsere Redaktion Interviews mit den KandidatInnen ansehen und sich einen Eindruck verschaffen. Wer dabei sein will, dem wird auch ein Schulungstag im Rahmen der sogenannten Expert-Academy angeboten. Und diese Arbeit trägt Früchte: Es ist uns in den vergangenen Jahren tatsächlich gelungen, den Frauenanteil in unserer Diskussionssendung "Im Zentrum" kontinuierlich und deutlich zu steigern.
An solchen Berichten merkt man es ganz deutlich: Das Jahrtausend der Frauen hat begonnen, ihnen gehört die Zukunft – solange sie dabei nur mit immensen Anstrengungen gepusht und gefördert werden. Männer hingegen sind ganz klar ein Auslaufmodell. Apropos: Männerrechtler stellen in Talkshows auch eine klare Minderheit dar. Wo bleiben hier eigentlich die Agenturen, Schulungstage – oder auch nur die Einladungen? Bei dieser Gruppe könnte man sicher mit dem nötigen Grundinteresse rechnen. Aber so viel Minderheitenförderung wäre vom ORF wohl zuviel verlangt.
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