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Männerkongress 2014: Für Rekonstruktion statt Zerstörung von Männlichkeit
Auf den Männerkongress 2014, der am 19. und 20. September an der Universität Düsseldorf stattfinden wird, hatte Genderama bereits hingewiesen. Den Eröffnungsvortrag wird Professor Walter Hollstein halten, der wohl renommierteste Männerforscher im deutschsprachigen Raum. Seine Vortragsankündigung ist mir heute zugegangen, und sie passt hervorragend in diese Woche mit der Debatte um die aktuelle Kampfschrift von Robert Claus, für den die Destruktion von Männlichkeit ein Lebensziel darzustellen scheint. In Professor Hollsteins Vortragsankündigung heißt es:
Losungswort im zeitgenössischen Männer- und Geschlechterdiskurs ist die "Dekonstruktion von Männlichkeit", wie sie beispielgebend Robert/Raewyn Connell formuliert hat. Im deutschprachigen Raum grassiert neben dem Begriff der Dekonstruktion auch jener des "Dissens". Dazu gibt es seit längerem ein gleichnamiges Projekt, das von der Bundesregierung gefördert wird. Zielvorstellung ist - so oder so - der Bruch mit den habituellen und institutionalisierten Vorstellungen von Männlichkeit. Abgesehen davon, dass Konzepte, die von einer Negation ausgehen, erfahrungsgemäss für ihre Zielgruppen weder besonders attraktiv noch praktikabel sind, werden sie geprägt durch das systematische Fehlen positiver Konnotationen. Die Folgen solch destruktiver Dekonstruktion von Männlichkeit sind - inzwischen empirisch zureichend belegt - Identitätsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, depressive Symptome, die Zunahme männlicher Suizide (bei gleichzeitiger Reduktion der weiblichen), Vandalismus, Gewalt oder die Körperkrise von - vor allem - jüngerer Männer. So stellt sich einigermassen dringlich die Frage nach einer Rekonstruktion von Männlichkeit, die ebenso lebenssichernd wie wegweisend ist. Das Männerthema wird sich nicht weiter um die Frage drücken können, was eigentlich für unsere Zeit Männlichkeit bedeutet und sein kann. Statt destruktiver Zerstörungszwänge in der Geschlechtertheorie sind konstruktive Lösungen für die Praxis inzwischen unabdingbar.
Ob Professor Hollstein und all die anderen Mitwirkenden des Männerkongresses 2014 von einem Robert Claus als "salonfähig" empfunden werden, ist nicht bekannt – und jenseits einer bestimmten ideologisierten Szene auch vollkommen egal.
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