Leserpost: Weniger Einseitigkeit in unseren Medien
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Leserpost: Weniger Einseitigkeit in unseren Medien


"Ganz ehrlich: das hätte ich so nicht erwartet in den Medien", schreibt mir einer meiner Leser, der mich auf Catrin Gesellensetters aktuellen FOCUS-Online-Artikel Familienrecht: Per Seitensprung in den Ruin aufmerksam machte. "Irgendwie scheint sich – zum Glück – der Wind zu drehen; jedenfalls teilweise." Vor allem ab Seite 3 greife der Artikel eine ganze Reihe von Aspekten auf, die ich seit Jahren immer wieder zur Sprache brächte. Von der gewohnten Darstellung – Männer als Schweine, Frauen als die besseren Menschen – , wie sie unsere Medien sonst so gerne inszenieren, sei wenig zu lesen, stattdessen von weiblichen Bösartigkeiten im Scheidungskrieg oder schon während der Ehe. Häusliche Gewalt etwa werde (man glaubt es tatsächlich kaum) am Beispiel einer weiblichen Täterin und eines männlichen Opfers behandelt statt wie bisher in solchen Fällen fast ausschließlich mit umgekehrter Konstellation. "Wer seinem Ehemann mit dem Küchenmesser nachstellt oder ihn mit dem viel beschworenen Nudelholz von hinten niederschlägt, wird im Normalfall wohl keinen Unterhalt mehr erwarten können", verrät beispielsweise eine Anwältin. Und auch ein konkreter Fall wird geschildert:

Eine Frau, die bereits seit Längerem von ihrem Mann getrennt lebte, hatte sich mit ihm zum geselligen Beisammensein verabredet. Doch das Plauderstündchen verlief anders als geplant. Die Noch-Eheleute lieferten sich einen heftigen Streit, die Auseinandersetzung eskalierte. Um ihren Argumenten den gewünschten Nachdruck zu verleihen, schlug die Frau dem Mann eine Bierflasche mit solcher Wucht an den Kopf, dass das Glas zersplitterte; nur mit Mühe ließ sie sich von weiteren Tätlichkeiten abhalten. Der Mann musste für mehrere Tage ins Krankenhaus.


Natürlich lässt sich auch zu diesem Artikel wieder einwenden, dass eine Schwalbe allein noch keinen Sommer mache. Tatsächlich aber sind mittlerweile täglich mehr solcher Schwalben an unserem Himmel zu sehen.




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