Iransanktionen sind der Grund für Peugeots Niedergang
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Iransanktionen sind der Grund für Peugeots Niedergang


Was uns völlig von den Medien und der Politik verschwiegen wird, wie verheerend die Sanktionen gegen den Iran sich auf die französischen Autohersteller auswirkt. Es wird wohl über die Krise in der Autoindustrie Frankreichs berichtet, aber über den Grund wird gelogen. In Wahrheit müssen Werke schliessen und Tausende Arbeiter entlassen werden, weil die französische Regierung und auch das Management von PSA Peugeot Citroën die Sanktionspolitik Washingtons wie hörige Sklaven übernommen haben, zum eigenen Schaden. Jean-Pierre Mercier der Gewerkschaft CGT sagt, die Firmenleitung hat sie seit 12 Monaten getäuscht. "Analysten vergessen, Peugeot hat entschieden den grossen Automarkt des Iran für Peugeot-Produkte zu vergessen. Peugeot hat 450'000 Autos pro Jahr in den Iran verkauft, aber es hat diesen Markt aus politischen Gründen aufgegeben," sagte er.

Bei meinem Besuch des Iran im vergangenen Herbst bin ich an den grossen Fabrikhallen wo Autos ausserhalb Teherans gebaut werden vorbeigefahren.



Entlang der Autobahn sieht man die grossen Hallen der Autofabriken. Die Iran Khodro Company ist der grösste Autohersteller im Mittleren Osten und Zentralasien mit einer Produktion von über 850'000 Fahrzeugen pro Jahr. 65 Prozent des iranischen Automarktes werden damit abgedeckt.



Fliessband welches das Model "Logan" produziert:



Das Modell "Samand" ist der Hauptexport in die Nachbarländer:



Laut PSA gingen 10 Prozent der Produkte der Firma an die Iran Khodro Industries, hauptsächlich Bausätze aus denen dann fertige Fahrzeuge hergestellt wurden. Dazu kommt der Export von Ersatzteile der jetzt auch fehlt. Was viele nicht wissen, der Iran ist der 10. grösste Autohersteller der Welt und der potenzielle Markt mit über 75 Millionen Einwohner ist enorm. In die Lücke springen die Koreaner und Chinese sehr gerne und kooperieren mit dem Iran.

Unter dem Druck der Regierung von Nicolas Sarkozy, seinem sozialistischen Nachfolger Hollande, und weil die Amerikaner mit General Motors einer der grössten Aktionäre mittlerweile von PSA geworden sind, hat das Management diesem nachgegeben und sich aus dem Iran grundlos zurückgezogen. Dies kommt einem Selbstmord gleich und die Arbeiter und Angestellte verlieren ihren Job deshalb. Wie verblödet muss man sein um das zu tun?

Was die Europäer einfach nicht verstehen, Washington führt nicht nur einen Wirtschaftskrieg gegen den Iran, sondern auch einen gegen die europäische Industrie. Der Währungskrieg gehört dazu, mit dem Plan noch schneller die eigene Währung abzuwerten als die Konkurrenz. Durch den relativen Höhenflug des Euros wird die Wirtschaftskrise in der Eurozone noch verstärkt.

Die Industriekommission des iranischen Parlaments hat gesagt, die Autoindustrie des Landes ist in der Lage die Sanktionen zu umgehen. Was dieser Boykott bewirkt ist nur eine Stärkung der eigenen Fähigkeiten zu mehr Selbstständigkeit, es wird mehr selber hergestellt statt importiert. Die Industrie und Wirtschaft Frankreichs und speziell PSA Peugeot Citroën sind die wirklichen Verlierer dieser Wirtschafts- sanktionen gegen den Iran, sagen sie.

Wer noch verliert ist der französische Steuerzahler, denn PSA Peugeot Citroën muss zum zweiten Mal gerettet werden. Am Donnerstag hat PSA verkündet, sie müssen 4,7 Milliarden Euro an Abschreiber vornehmen, zusätzlich zu den täglichen Verlusten die sie bereits einfahren. Ganz klar muss der grösste Autohersteller Frankreichs jetzt schon wieder vom Staat gerettet werden. Die zweite innerhalb von vier Monaten.

Die Verkäufe von PSA sind in Frankreich um 17 Prozent 2012 zurück- gegangen, zusätzlich zu einem verheerendem Jahr 2011. 2013 geht der Rückgang weiter mit -16,7 Prozent im Januar. PSA verliert 200 Millionen Euro pro Monat, muss deshalb 8'000 Arbeiter entlassen und sein Werk in Aulnay-sous-Bois schliessen. Die Hauseigene Bank, welche die Verkäufe mit Leasing finanzierte, musste bereits im Oktober mit 7 Milliarden Euro an Steuergelder gerettet werden.

Die Zwangsjacke des Euro hat die Industrie Frankreich weniger wettbewerbsfähig gemacht und die vergangenen Regierungen, ob sozialistisch oder konservativ, haben auch alles getan um das Land zu deindustrialisieren. Durch die Selbstkastration mit der Befolgung der Sanktionsbefehle aus Amerika gegen den Iran hat sich Frankreich selber das Grab geschaufelt, zum Nachteil der Arbeitnehmer und Steuerzahler.

Wie verzweifelt die Arbeiter um ihre Arbeitsplätze kämpfen zeigt folgendes: Am vergangenen Dienstag haben 168 Arbeiter des Autozulieferbetriebes DMI in Vaux, eine Kleinstadt nahe Montluçon im Department Allier, 10 Gasbehälter in ihrer Fabrik verteilt, die sie besetzt halten, und damit gedroht sie in die Luft zu sprengen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden.




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