Der griechische Staatspräsident Karolos Papoulias hat am Mittwoch angekündigt, er will nicht mehr vom Staat bezahlt werden. Wenn seine Landsleute hungern und ausgeblutet werden, kann er es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren, jeden Monat 23'200 Euro Gehalt zu bekommen.
Die griechischen Medien haben die Entscheidung begrüsst und beschrieben es als Akt der Solidarität des ersten Bürgers des Landes mit seinen Mitbürgern, die erhebliche Einkommensverluste einstecken müssen. Im Internet machte die Forderung die Runde, die Minister und die 300 Parlamentarier sollen es auch tun und nicht nur Einsparungen den Bürgern abverlangen.
Als die freiwillige "Sparmassnahme" des Präsidenten in der Regierung und im Parlament bekannt wurde, brach Panik unter den Ministern und Abgeordneten aus. Auf den Fluren der Amsträume war zu hören: "Was? Erwarten sie sowas jetzt auch von uns?" oder "Wer weiss was wir in den Abendnachrichten alles zu hören kriegen?" oder "Wir haben so viele Ausgaben jeden Monat, für Büroräume, Angestellte ..." oder "Oh mein Gott, wir werden nicht davon kommen!"
Die Angst ist auch gross, irgendein "Verrückter" wird sich der Geste des Präsidenten aus Opportunismus anschliessen, denn bald sind Wahlen. Die Diäten der Abgeordneten sollen im Durchschnitt zwischen 3'500 und 4'000 Euro liegen, nach Kürzungen die neulich erfolgten. Dazu kommen aber Entschädigungen für Büro, Sekretariat, Auto, Telefon etc.
Die Entscheidung von Papoulias hat eine breite Zustimmung im Volk gebracht. Die Kommentare unter den Griechen sind trotzdem sehr vielschichtig, von einfacher Zustimmung bis zu Worten wie: "Der hat soviel Kohle zurückgelegt, das auch seine Enkel locker davon leben können," oder "viel zu spät," oder "gib zurück was Du so viele Jahre abgestaubt hast," oder "Na klar, reine Wahlkampftaktik".
Aber das 82-jährige Staatsoberhaupt hat noch etwas anderes geäussert. Er kritisierte Wolfgang Schäuble und die Niederlande und Finnland scharf, wegen ihrer harten Haltung gegenüber Griechenland und weil Schäuble Griechenland als "Fass ohne Boden" bezeichnet hat.
"Ich akzeptiere nicht, dass Herr Schäuble mein Land verhöhnt, als Grieche akzeptiere ich das nicht", sagte Papoulias während eines Besuchs im Verteidigungsministerium in Athen. "Wer ist Herr Schäuble, dass er Griechenland verhöhnt? Wer sind die Niederländer? Wer sind die Finnen?", fügte er hinzu.
"Wir waren stets stolz nicht nur auf die Verteidigung unserer Freiheit, sondern auch auf diejenige Europas", bemerkte Papoulias, der in seiner Jugend gegen die deutschen Besatzer kämpfte.
Aber die deutschen Politiker haben sich noch anders negativ geäussert und als Antidemokraten erklärt. Weil man wegen den Wahlen einen Machtwechsel in Griechenland befürchtet, sei es besser wie in Italien eine Expertenregierung zur Lösung der Krise einzusetzen und vorerst keine Wahlen abzuhalten. Der CDU-Europapolitiker Elmar Brok plädierte in der Zeitung "Tagesspiegel" dafür, die Wahl in Griechenland zu verschieben.
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