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Falsche Zeugen vor Gericht
Sie behaupten von Nazis oder Sexualverbrechern überfallen worden zu sein. Sabine Rückert über falsche Zeugen vor Gericht.
So lautet der Anreißer zu Sabine Rückerts aktuelles "Zeit"-Videoblog zu diesem Thema. Aber eigentlich hätte die Rede von "falschen Zeug
innen" sein müssen, denn Sabine Rückert erwähnt als Beispiele ausnahmslos Frauen. Das Videoblog verweist auf ein auch online abrufbares Interview Rückerts mit einem psychologischen Gutachter. Zwei kurze Auszüge:
ZEIT: Welche Delikte kommen für falsche Beschuldigungen infrage?
Köhnken: So gut wie alle – bis hin zu Mord und Totschlag. Aber ganz überwiegend sind es Sexualdelikte. Und hier hat die Zahl der Erwachsenen – in der Regel Frauen – auffällig zugenommen, die behaupten, Opfer einer Sexualstraftat geworden zu sein und bei denen gleichzeitig eine psychiatrische Grundproblematik, meistens eine Persönlichkeitsstörung, vorliegt. Das sind Konstellationen, bei denen die Justiz Bedenken kriegt, und dann werden Gutachten eingeholt.
ZEIT: Wo waren diese psychisch labilen Frauen früher? Wurden sie sämtlich für glaubwürdig gehalten und sorgten für Justizirrtümer?
Köhnken: Früher gab es diese Frauen auch, und ich schließe nicht aus, dass so manche als glaubwürdig durchgerutscht ist, einfach weil der Justiz das Problembewusstsein fehlte. Ob sich die Zahl der Persönlichkeitsgestörten in den letzten Jahren erhöht oder nur deren Erkennbarkeit gesteigert hat, mag dahingestellt bleiben. Sicher aber ist die Sensitivität für psychisch defekte Personen in der Justiz gewachsen, die Staatsanwaltschaften und Gerichte haben dazugelernt.
ZEIT: Warum sind es vor allem Frauen, die durch Falschbezichtigungen auffallen?
Köhnken: Persönlichkeitsstörungen treten bei Frauen deutlich häufiger auf diese Weise zutage. Bei Männern äußern sie sich anders, zum Beispiel durch Aggressionsdelikte.
Schön, dass sich hier allmählich ein Problembewusstsein entwickelt.
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