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Die große Ursula-von-der-Leyen-Show
Die gemeinschaftlichen Lobeshymnen unserer Medien auf Ursula von der Leyen sind so penetrant geworden, dass sie selbst einen Mitarbeiter von Spiegel Online zu nerven beginnen:
Fehler in der Programmankündigung der ARD: Mit Bedauern teilte die Redaktion der Talkshow "Günther Jauch" am Sonntagabend mit, dass versehentlich ein falsches Thema an die Medien weitergegeben worden sei. Der Titel "Merkels neue Mannschaft - wie werden wir jetzt regiert?" habe selbstverständlich nichts mit dem Inhalt der Sendung zu tun gehabt. Vielmehr habe die Sendung unter dem Motto gestanden: "Ursula von der Leyen äußert sich zur sicheren Zukunft unserer Nation".
Wobei man die eiserne Konsequenz einer Politikerin schon bewundern muss, die egal in welchem Amt immer nur ein Thema hat: mehr tun für das eigene Geschlecht. Erst brillierte von der Leyen als Frauenministerin, dann als Ministerin für Arbeit mit der Frauenquote und nun spricht sie als Verteidigungsministerin, wie Spiegel Online berichtet, zunächst
sehr ausführlich über die Mütterrente. Streifte kurz die Wichtigkeit eines "ungebrochenen Rückhalts für unsere Soldatinnen und Soldaten". Erwähnte ihr Ziel, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch im militärischen Sektor voranzutreiben.
"Die Medien diskutieren so kontrovers wie lange nicht mehr!" verhöhnt Deniz Yücel die bis zum Wortlaut identische Von-der-Leyen-Propaganda in ungezählten Artikeln. Abweichende Gedanken bleiben allein der Männerszene überlassen und in den Leitmedien außen vor. Beispielsweise kommentierte heute etwa der Schwulenrechtler Adrian in Christian Schmidts Blog Alles Evolution:
Ich hätte von unserer neuen Ministerin für Verteidigung gerne eine Entschuldigung für die jahrzehntelange sexistische Wehrpflicht und ein Lob an all die Männer, die für Frau und Kind das Land verteidigen, ohne den Sexismus der dahintersteckt überhaupt zur Kenntnis zur nehmen.
Eine naheliegende Forderung, aber darauf, dass ein deutscher Journalist darauf käme, können wir lange warten. Angesichts dem uns medial servierten Einheitsbrei gilt ähnliches wie das, was Spiegel Online zur gestrigen Showveranstaltung bei Günther Jauch schreibt:
Wie die ARD (...) das Konzept der Polit-Talkshow durch vier Jahre Große Koalition retten will, wäre angesichts der einschläfernden Einstimmigkeit dieses Abends eine interessante Frage. Noch viel bedeutsamer aber ist die, ob Demokratie nicht geradezu zwangläufig Widerspruch braucht. Sie wurde nicht diskutiert.
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