Börne-Preis: Alice Schwarzer vergleicht Frauen mit Juden
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Börne-Preis: Alice Schwarzer vergleicht Frauen mit Juden


Gestern bekam Alice Schwarzer von Harald Schmidt den Ludwig-Börne-Preis verliehen – unter großem Applaus der restlichen Medienszene. Bei Schwarzers Auftritt schienen die jungen Frauen die Kerle ein wenig als Feindbild abzulösen:

Die 65-Jährige verwies auf Bücher wie „Wir Alphamädchen“ und „Neue deutsche Mädchen“, deren Autorinnen ihren Feminismus teils für überholt erklärt hatten. „Diese späten Mädchen sind Propagandistinnen eines Wellness-Feminismus“, sagte die Gründerin der Frauenzeitschrift „Emma“. Als neue Kaltherzigkeit bezeichnete Schwarzer Forderungen nach einem offeneren Umgang mit Prostitution, den auch Demonstranten vor der Tür forderten. Zwangsprostitution sei weiter „ganz und gar ungeil“.


Prostitution und Zwangsprostitution, das nämlich läuft in Alice Schwarzers Kopf so kreuz und quer wie in Henryk Broders Kopf Islam und Islamismus. Bezeichnenderweise protestierten gegen Schwarzers Unsäglichkeiten auch nicht etwa Männer, sondern Frauen:

Vor der Paulskirche demonstrierten Frauen von "Doña Carmen", dem "Verein für soziale und politische Rechte von Prostituierten", mit weißen Masken vor dem Gesicht gegen die Preisverleihung. Alice Schwarzer missbrauche ihre journalistischen Möglichkeiten, Frauen, die sich prostituierten, herabzuwürdigen.


Offenbar fehlt den jungen Dingern von heute nur das richtige Bewusstsein, über das die Uralt-Achtundsechzigerin noch verfügt:

Wie Börne, der beklagte, dass "alle daran denken", dass er Jude sei, gehe es den Frauen, die immer Frauen blieben, "doch nie Mensch", sagte Alice Schwarzer. Das müsste Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth in den Ohren geklungen haben: Die hatte in ihrer Rede geglaubt, sie müsse Schwarzer das Attribut "warmherzig" anheften. Ob sie das bei einem Mann auch getan hätte? Und ihrem Ruf als "streitbare" Publizistin treu bleibend, kritisierte Alice Schwarzer auch die "ahistorische" Bewegung des "neuen" Feminismus, die sie zu Recht eine "medial inszenierte Girlie-Welle" nannte. Diese über 30-jährigen "neu-deutschen Alpha-Mädchen" hätten nur ihre persönlichen Belange, "Karriere und Männer" im Sinn.


Moment, wie war das eben mit den Juden? Da haben wir uns doch verhört, oder? Keineswegs:

Schwarzer, das "Sturmgeschütz", schreckt nicht vor schwerem Kaliber und hoch riskanten Vergleichen zurück, wenn es um Parallelen von Juden und Frauen geht. Beide seien entrechtet und erniedrigt; Parias, die vom Rand der Gesellschaft in ihre Mitte drängten. "Wenn Börne von seinem großen Judenschmerz spricht, weiß ich, was er meint."


Genau, den Juden ging es nämlich früher so wie den Frauen heute: Sie überlebten die Arier im Durchschnitt um etliche Jahre und verfügten über ein eigenes Ministerium, das nur damit beschäftigt war, weitere Vorteile für sie herauszuschlagen. Von etlichen Gesundheitszentren bis zu besonders günstig gelegenen Parkplätzen war etliches nur auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Durch Quoten und Milliarden an Unterstützung wurden sie auf beruflich besonders günstige Positionen gehievt. Vor Gericht erhielten sie für dieselbe Tat ein deutlich günstigeres Urteil und in der Schule für dieselbe Leistung bessere Noten. Wenn ein Jude sich von einem Arier trennte, konnte er diesem oft mit Leichtigkeit den Kontakt zu seinen eigenen Kindern verwehren. Darüber hinaus wurden die Juden in der Presse immer und immer wieder als die besseren Menschen herausgestellt und hatten im Gegensatz zu den schwer arbeitenden Ariern vielfach die Möglichkeit, nach dem Mittagessen "Zwei bei Kallwass" zu gucken. Willkommen in Alices Welt! Von einem Höhepunkt der Absurdität war Schwarzer längst wieder bei einem Höhepunkt an Geschmacklosigkeit gelandet. Wozu Harald Schmidt strahlt und die versammelte Presse applaudiert.




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