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Al Jazeera Live-Feed
UPDATE - 11.02.2011 - 17:05 Mubarak ist zurückgetreten. Der Platz der Befreiung bebt. 18 endlose Tage hatten die Demonstranten auf diese Nachricht gewartet, die Vizepräsident Omar Suleiman im Fernsehen verlas. Mehr als 300 Menschen sind in dieser Zeit durch Polizeikugeln, Tränengasgranaten oder Messerstiche gestorben, mindestens 5000 wurden durch staatliche Schläger verletzt. Dann, am Freitagabend um kurz nach 18 Uhr Lokalzeit, versinkt das Epizentrum des Volksaufstandes in ein jubelndes Fahnenmeer. Kein Millimeter Platz ist mehr frei in diesem historischen Augenblick. Zehntausende stauen sich zurück auf den Nilbrücken. Aus allen Himmelsrichtungen hört man Autos hupend durch die Stadt rasen. Lächelnd schauen die Soldaten von ihren Panzern herab auf das ausgelassene Treiben vor ihren Füssen.
Hier die Live-Bilder:
11.02.2011 - 19:27 Das Supreme Council of the Armed Forces (Oberstes Millitärgremium) verkündet in ihrem 3. Kommuniqué, sie sind in Kontrolle des Landes und sie überlegen sich die richtigen Schritte, wie die legitimen Wünsche der Bevölkerung umgesetzt werden können. Weitere Botschaften werden folgen.
Ein Rückblick in die Zeitgeschichte: Heute genau vor 32 Jahren, am 11. Februar 1979, fand der Höhepunkt der Revolution im Iran statt, zur Absetzung des ebenfalls vom Westen gestützten Diktators Schah Reza Pahlavi. Dieser Tag ist seit dem der Nationalfeiertag des Iran.
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10.02.2011 - 19:00 Wegen der angekündigten TV-Ansprache von Hosni Mubarak, schalte ich den Live-Stream von Al Jazeera auf. Es gibt widersprüchliche Gerüchte, er wird zurücktreten, andere die das dementieren. Das ägyptische Militär hat vorher verkündet, sie werden die Kontrolle übernehmen "
zur Sicherheit des Landes".
19:40 - Obama sagt bei einer Ansprache an der Northern Michigan University in Marquette über Ägypten, "
wir sind Zeugen wie Geschichte abläuft ... die Menschen in Ägypten verlangen eine Veränderung". Das übliche Bla-Bla ohne sich konkret festzulegen.
20:15 - Mubarak soll um 21:00 Uhr mit seiner Ansprache beginnen.
20:30 - Es gibt das Gerücht, König Abdullah von Saudi Arabien ist gestern an einem Herzinfarkt gestorben, nach einem hitzigen Telefongespräch mit Obama. Der 86-jährige hält sich aus medizinischen Gründen in den USA auf. Der Ölpreis machte einen Sprung nach oben, erholte sich wieder, nach dem die saudische Regierung ein Dementi herausgab.
21:46 - Mubarak beginnt seine Ansprache. Er bedauert die Toten und nennt sie Märtyrer, sagt er wird die Schuldigen dafür bestrafen. Er sagt, er hört der Jugend des Landes zu und ihre Forderungen sind berechtigt. Er wird sich aber nicht einem ausländischen Diktat beugen. Er wird nicht mehr bei der nächsten Präsidentschaftswahl teilnehmen. Bis dahin wird er die Verantwortung weiter tragen. Er wird für einen friedlichen Übergang bis September sorgen. Er hat eine juristische Kommission gebildet, welche Vorschläge für eine Verfassungsänderung unterbreiten, um die Wahlen transparent durchzuführen und die Rechte der Bevölkerung zu verbessern. Die Priorität liegt in der Wiedergewinnung des Vertrauens, auch in die Wirtschaft. Die jetzige Situation kann nicht so weiter gehen, Normalität muss einkehren. Es muss eine respektvoller Dialog stattfinden, um die Forderungen der Bevölkerung umzusetzen. Er sagt, er war immer ein treuer Diener des Landes, hat es immer Verteidigt und wird es jetzt nicht im Stich lassen. Er machte klar, er wird nicht das Land verlassen und in Ägypten sterben.
So wie es aussieht, bleibt er an der Macht und wird nur minimale Konzessionen machen. Was angekündigt wurde ist nicht eingetroffen. Die Notstandsgesetze werden bleiben und er wird nur gewisse Verantwortung auf den Vize Suleiman delegieren.
22:03 - Am Anfang waren die Massen auf dem Tahrir-Platz ganz still. Als sie realisierten, Mubarak wird nicht zurücktreten, fingen sie mit Sprechkören an seinen Rücktritt zu fordern, "
er muss gehen!" Sie drücken ihre Enttäuschung und Wut aus. Sie können nicht glauben was sie hören. Mehr der alten Rhetorik. Offensichtlich kapiert Mubarak überhaupt nicht was im Volk los ist. Viele haben das Gefühl, die Armee hat sie hinters Licht geführt, denn das Militär hat vorher signalisiert, sie unterstützen die Bevölkerung.
Die grosse Frage lautet jetzt, wie werden die Ägypter morgen Freitag reagieren? Sie sind voller Frustration und Enttäuschung. Sie haben sich viel mehr erhofft. Das ganze ist sehr verwirrend und die Gefühle könnten explodieren. Was macht die Armee morgen? Die Proteste könnten aus dem Tahrir-Platz auf ganz Kairo sich ausweiten.
22:34 - Vizepräsident Suleiman beginnt seine TV-Ansprache. Er sagt, er wurde vom Präsidenten beauftragt, die Stabilität wieder herzustellen. Die Tür zum Dialog ist immer noch offen. Er wird für einen friedlichen Übergang sorgen. Er ruft alle Bürger auf, sich auf eine gute Zukunft vorzubereiten. Die Liebe zur Heimat hat oberste Priorität. Er ruft die Jugend auf, nach Hause zu gehen. Sie sollen nicht mehr auf die ausländischen TV-Sendern hören, die Unruhe stiften. Es sollen jetzt alle zusammen arbeiten.
22:40 - Das dieser Oberfolterer, CIA-Mann und Zionisten-Freund mehr Kompetenz bekommen hat und solche Aussagen macht ist eine Frechheit. Das Vorgehen des Regime ist eine Beleidigung für die Ägypter. Die Verbrecher wollen krampfhaft an der Macht bleiben. Sie haben ihre Chance verpasst, einen "ehrenhaften" Abgang zu machen. Die Revolution wird morgen erst richtig losgehen und könnte blutig werden.
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