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"Warum sich Madonna, Jolie & Co. nach Afrika sehnen"
„Immerzu sieht es selbstbewusste Frauen in die Savanne. Was suchen sie dort?“ Das fragt sich heute Michael Pilz in der “Welt“. Ein Auszug:
Das weiblich Afrophile gründet auf der stillen Übereinkunft, dass der wohlhabende weiße Mann den Kontinent rundum verdorben hat mit Gier, Gewalt und Geld, und dass der schwarze Mann dieses Zerstörungswerk nun fortsetzt. Sei es in Gestalt des dicken Potentaten oder des kaum alphabetisierten, armen aber stolzen Simpels. Letztem kann und muss geholfen werden, seinen Kindern auch. Der Afrikaner kennt inzwischen alle Arten dieser Samariterin. Die Antibeschneidungsaktivistin, die Altkleidersammlerinnen, die Adoptivmutter. (...) Zweierlei gelingt in jener überhitzten Drittweltferne leichter als daheim: sich zu emanzipieren - und zugleich in die dann doch vermisste Tradition zurückzufallen. Beides macht der wohlhabende weiße, nun auch noch verunsicherte Mann tagtäglich schwer. Im wahren Afrika emanzipieren sich nicht wenige wohlhabende weiße Frauen an der Urlaubsküste Kenias. Der sonst männlich dominierte Sextourismus findet seine weibliche Entsprechung in Mombasa; nur der Striptease wird ersetzt durch Stammestänze. (...) Hier darf die Frau wieder verzeihen, wie die Rollentradition es vorsieht. Wenn der Mann nicht liebesfähig ist, das Auto gegen Bäume lenkt, noch warmes Tierblut trinkt und zuviel Bier, dann ist der Mann halt so, der Afrikaner. Dieses sanft Rassistische kränkt zwar den Mann daheim. Doch wie man es von Meryl Streep seit 20 Jahren und jetzt auch von Iris Berben weiß: In Afrika wird selbst der weiße Macho wieder heiß geliebt, solange er der Dame unter diesem unglaublichen Sternenzelt die Haare wäscht.
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