"Betonfeministinnen und Brachialmaskulisten im klingonischen Balzritual"
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"Betonfeministinnen und Brachialmaskulisten im klingonischen Balzritual"


Lucas Schoppe blickt zurück auf die erste maskulistische Blogparade gegen Schwulenfeindlichkeit und erörtert, wie nahe radikale Feministinnen und radikale Maskulisten wieder einmal bei ihren Ansichten sind. Ein Auszug aus Schoppes Text:

In meinen Augen war das Ergebnis dieser Blogparade sehr positiv: Im Stil sehr unterschiedliche Artikel, die verschiedene Schwerpunkte setzten, aber im Grundtenor ähnlich waren – nämlich in der klaren Ablehnung von Schwulenfeindlichkeit, auch von der, die maskulistisch daherkommt.

(...) Dass Schwulenfeindlichkeit so einhellig von den Bloggern abgelehnt wurde, hat bei allen sonstigen Unterschieden der Beiträge nach meinem Eindruck ein gemeinsames Motiv: Die hohle Behauptung satt zu sein, dass ein Engagement für Männer- und Jungenrechte nach der Darstellung einiger besonders lauter Maskulisten nur im Kombi-Pack mit Ressentiments gegen Homosexuelle, gegen "Homo-Perverse" und die angebliche "Verschwulung der Gesellschaft" zu haben wäre.

(...) Viele Beiträger in diesem Forum vereint offenkundig das Gefühl, Sprachrohr einer schweigenden Mehrheit zu sein – tatsächlich können sie sich als "Mehrheit" nur deshalb fühlen, weil sie alle anderer Meinung weggebissen haben.

(...) Daher ist es auch ein Erfolg, wenn die Blog-Parade – wie wortschrank schreibt – Kritik von Brachialmaskulisten UND von Betonfeministen erhalten hat. Beide Seiten sind sich in vielen Punkten ähnlich: In der Gesprächsverweigerung, in der Fixierung auf Feindbilder, in der hochsensiblen Empörungsbereitschaft, die sie routiniert mit einer völlig desensibilisierten Rohheit gegenüber anderen verknüpfen, überhaupt in der Konzentration auf eigene – tatsächliche oder behauptete – Benachteiligungen und in der Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid anderer, im Interesse an einer Verhärtung der Debatten.

Beide Seiten präsentieren sich als erbitterte Gegner, sind aber eigentlich in einer Weise aufeinander fixiert, die mehr mit einem bizarren klingonischen Balzritual gemein hat als mit einer sinnvollen politischen Debatte. Gleichwohl haben beide ganz offenkundig kein Interesse daran, dass ihnen dabei jemand in die Quere kommt.


Das aber nur als Teaser – im weiteren Verlauf seines Beitrags kommt Schoppe auf "insbesondere zwei besonders wichtige ungeklärte Fragen im Verhältnis von Homosexuellen und Männerrechtsbewegung" zu sprechen, die ein Gespräch jenseits der geschilderten Anfeindungen und Unterstellungen sinnvoll erscheinen lassen. Insofern fast überflüssig zu erwähnen: Der Beitrag ist in Gänze lesenswert.




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