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"Bausparen für Menschenhändlerinnen"
Die "Frankfurter Rundschau" berichtet über Zuhälterinnen. Ein kleiner Auszug aus dem insgesamt lesenswerten Artikel:
Es ist verstörend, dass der Frauenhandel aus Nigeria in den Händen von Frauen liegt. Das bricht mit dem Gut-Böse-Schema, in das Frauenhandel normalerweise eingeordnet wird - böse Männer, arme Frauen. Es gibt auch keine klare Unterscheidung zwischen Tätern und Opfern, die meisten Zuhälterinnen waren einmal selbst Opfer.
Warum sind es hier Frauen, die den Frauenhandel betreiben? Wir haben keine eindeutige Erklärung gefunden. Man kann darüber nur Vermutungen anstellen: Erstens waren es im nigerianischen Benin City immer schon Frauen, die handelten und mit der Handelsware reisten - bis nach Italien, das sie ab Mitte der 1970er Jahre, in den Zeiten des Wirtschaftsbooms in Nigeria, als Markt entdeckten. Als Anfang der 1980er Jahre der Ölpreis und der Wert der nigerianischen Währung in den Keller fielen, wechselte die Ware, die Händlerinnen blieben.
Zweitens erkennt man Parallelen zu anderen Formen der Unterdrückung von Frauen: Zwangsheiraten werden von Männern arrangiert, aber von den Müttern durchgesetzt. Weibliche Genitalverstümmelung wird von Männern verlangt, doch es sind Frauen, die die Operation vornehmen und die Töchter, Nichten, Enkelinnen ausliefern. Vielleicht ist Frauenhandel im Fall Nigerias auch einer jener Aspekte des Patriarchats, der von den Frauen erledigt wird, im Sinne der Männer.
Drittens waren die meisten Madames vorher selbst Opfer und wurden traumatisiert. Ein Trauma wird, erklären Experten, so lange reinszeniert, bis es verarbeitet ist. Selbst zur Madame zu werden gibt die Möglichkeit, sich aus dem System, das einem Schmerzen zugefügt hat, etwas zurückzuholen. Dadurch wächst das System.
Jetzt, die kleine Testaufgabe für Genderama-Leser: Beantworten Sie analog zu den hier vorgestellten drei Vermutungen, warum es andernorts zumeist Männer sind, die den Frauenhandel betreiben. Abgabe ist mit dem Klingeln, und wer abschreibt, kriegt 'ne Sechs. :-)
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